Volle Ladung – 3 Hinweise zum Strom im Camper 

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1. Stromversorgung mit der blauen CEE-Steckkupplung

Wohnmobile verfügen für gewöhnlich über eine blaue CEE-Steckkupplung. Um dein Wohnmobil mit Strom zu versorgen, steckst du sie in die Einspeisesteckdose. Alternativ kannst du auch eine geeignete CEE-Kabeltrommel verwenden und verbindest das Ende mit der Stromsäule auf dem Camping- oder Stellplatz. Jetzt werden Kühlschrank und Steckdosen mit 220 Volt versorgt. Beachte bitte, dass das Kabel maximal 25 m lang sein darf, mehrere Kabel nicht hintereinander geschaltet werden dürfen und das Kabel einen Mindestquerschnitt von 2,5 qmm haben sollte.

2.  Die Bordbatterie für unterwegs

Unterwegs kommt die Bordbatterie zum Einsatz. Sie befindet sich meist unter dem Beifahrersitz und versorgt dein Handy und alle elektronischen Geräte mit 12 Volt Gleichstrom. Während der Fahrt oder durch einen Generator oder Anschluss an den Landstrom lädt sich die Batterie automatisch wieder auf. Auch Solaranlagen auf dem Dach können zum Aufladen der Batterie verwendet werden. Ein Batteriehauptschalter sichert die 12 Volt Stromkreise ab und ermöglicht es, die Batterie bei längerer Standzeit deines Fahrzeugs zum Schutz vor Entladung von allen Verbrauchern zu trennen. Der rote Schalthebel befindet sich in der Regel an der Außenseite der Batterie und kann beliebig ein- und ausgesteckt werden. Zum Trennen der Batterie vom Stromkreis muss der Hebel nach links, gegen den Uhrzeigersinn, gedreht werden.

3. Der Kühlschrank

Erfahrene Camper schalten den Kühlschrank bereits einen Tag vor der Abfahrt an und befüllen ihn mit vorgekühlten Lebensmitteln. Außerdem ist es wichtig, die Lüftungsauslässe des Kühlschranks immer frei zu lassen. Falls du ein Frostfach in deinem Absorberkühlschrank hast, eignet sich dies jedoch nur zum kurzfristigen Aufbewahren von Gefriergut. Öffne die Kühlschranktür beim Einlagern oder Entnehmen von Lebensmitteln am besten nur so kurz wie möglich, denn das spart wertvolle Energie. Um deine Batterie zu schonen, solltest du deinen Kühlschrank wann immer du kannst mit 230 Volt Strom betreiben. 

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Gas im Wohnmobil: Diese 5 Dinge musst du wissen

Auch beim Thema Gas im Wohnmobil gibt es ein paar nützliche Tipps, die du vor deiner Reise unbedingt beachten solltest. 

  1. Der Gaskasten
  2. Gas anschließen in 4 Schritten
  3. Die Gasabsperrventile
  4. Gaskocher
  5. Adapter für Gasflaschen im Ausland

Der Gaskasten 

In Deutschland ist es Vorschrift, die Gasflaschen aus Sicherheitsgründen an einem besonderen Platz in deinem Wohnmobil aufzubewahren – dem Gaskasten. Er ist im hinteren Teil des Wohnmobils verbaut und von außen zugänglich. Damit im Falle eines möglichen Lecks kein Gas ins Innere des Fahrzeugs eindringen kann, ist der Gaskasten zum Wohnmobil hin abgedichtet. Er ist bodenbelüftet und bietet in der Regel Platz für zwei Gasflaschen. Maximal darfst du auch nur zwei Gasflaschen à 11 kg in deinem Fahrzeug mitführen. 

2.  Gas anschließen in 4 Schritten 

  1. Um die Gasflaschen anzuschließen, öffnest du zunächst die Außentür zum Gaskasten. Ordnungsgemäß sind die Gasflaschen mit einer roten Schutzkappe versehen, die du vor dem Einsetzen entfernen musst. 
  2. Anschließend hebst du die Flaschen nacheinander mit beiden Händen an den Griffen in den Gaskasten hinein. 
  3. Neuere Wohnmobile sind meist mit einem Vordruckregler ausgestattet, der den Gasdruck auf 30 Millibar reduziert. Der Vordruckregler ist mit dem orangefarbenen Schlauchstück verbunden und wird auf den Anschluss an der Gasflasche gesteckt. Zum Festdrehen muss der Regler ganz nach links (bis zum Anschlag) zugedreht werden. 
  4. Zuletzt schließt du noch den Sicherheitsgurt um die jeweilige Gasflasche, um zu verhindern, dass sich diese im Gaskasten unnötig bewegt.  

3. Die Gasabsperrventile  

Nachdem du das Gas nun fachgerecht angeschlossen hast, musst du die Gasabsperrventile öffnen. Diese versorgen alle gasbetriebenen Geräte wie Kühlschrank, Gaskocher, Heizung und Boiler separat mit Gas. In den meisten Fällen gilt: Stehen die Ventile waagerecht, sind sie geschlossen, stehen sie senkrecht, sind sie geöffnet und das Gas strömt ein. 

4. Gaskocher

Sind die Ventile geöffnet, ist der Gaskocher einsatzbereit. Wohnmobile verfügen häufig über Gaskocher mit drei Kochstellen. Sie werden entweder mithilfe von Streichhölzern oder mittels Elektrozünder gezündet. Dafür musst du den Regler der gewünschten Kochstelle auf das große Flammensymbol stellen und diesen herunterdrücken, um zu zünden. Anschließend solltest du den Regler noch einige Sekunden gedrückt halten, bis die Zündsicherung anspringt.

5. Adapter für Gasflaschen im Ausland 

Wenn du außerhalb von Deutschland unterwegs bist, wirst du in vielen Ländern Probleme bei der Gasversorgung bekommen. Denn je nach Land unterscheiden sich die Füllstutzen der einzelnen Gasflaschen und passen nicht auf die Anschlüsse heimischer Wohnmobil-Gasanlagen. Dementsprechend wichtig ist es, dass du dich vor der Reise um die Anschaffung entsprechender Gas-Adapter kümmerst. Achte darauf, stets sowohl Adapter zum Befüllen deiner eigenen Gasflaschen als auch zur Entnahme von Gas aus nicht-europäischen Flaschen zu erwerben. 

Diese findest du in zwei Füllstutzen-Euro-Sets. Eines enthält Adapter, die als Verbindungsstücke zwischen dem Druckregler und der ausländischen Gasflasche dienen, das andere Adapter zum Befüllen genormter Tankflaschen an dafür autorisierten Stationen. 

Es gibt ein Europa-Füllstutzen-Set mit vier verschiedenen Adaptern: Zwei dienen zum Befüllen deiner Gasflasche und zwei als Verbindungsstück zwischen dem Druckregler und der ausländischen Gasflasche.  

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Sicher unterwegs – 9 Tipps zum richtigen Umgang mit Gas im Wohnmobil

Vorsicht und Respekt im Umgang mit Gas sind Grundvoraussetzungen für sicheres Reisen im Wohnmobil. 

Folgende Tipps helfen dir, Gasflaschen sachgemäß zu nutzen: 

  1. Aus Sicherheitsgründen muss die Gasanlage des Wohnmobils alle zwei Jahre von einem Fachmann geprüft werden.
  2. Die Gasflaschen sollten während der Fahrt zugedreht werden. Dies gilt auch für leere Flaschen.
  3. Achte darauf, die Gasflaschen immer senkrecht im vorgesehenen Gaskasten zu transportieren und den Sicherheitsgurt zu jeder Zeit festzuzurren, sodass sie unverrückbar und fest mit dem Fahrzeug verbunden sind.
  4. Der Anschluss der Gasflaschen sollte ohne Werkzeug mittels deiner Handkraft und dem dafür vorgesehenen Vordruckregler funktionieren. Achte darauf, dass der Dichtungsring vorhanden und unbeschädigt ist. Zudem sollte der Schlauch nicht geknickt werden. 
  5. Der Gaskasten ist kein Stauraum! Hier solltest du wirklich nur deine Gasflaschen und keine entzündlichen Quellen (z.B. Batterie) lagern.
  6. Druckregler und Schlauchleitungen musst du spätestens alle zehn Jahre nach ihrer Herstellung gegen neue auswechseln lassen. (Achte auf das Herstellungsdatum!)
  7. Reparaturen an deiner Gasanlage darfst du immer nur von einem Fachmann durchführen lassen!  
  8. Informiere dich bei einer Auslandsreise im Vorhinein über die Verfügbarkeit von Gasflaschen und den dazugehörigen Adaptern, um vor Ort nicht ohne Gasversorgung zu sein. 
  9. Weitere Informationen zu den rechtlichen Sicherheitsbestimmungen im Umgang mit Gas in Fahrzeugen findest du im Arbeitsblatt G 607 “Flüssiggasanlagen in Fahrzeugen”.